Grundlagenermittlung
Die Arbeit des Architekten beginnt mit der sogenannten "Grundlagenermittlung".
Der Architekt klärt zusammen mit dem Bauherren die Aufgabenstellung. Möglichst
genaue Zielvorstellungen des Bauherren erleichtern ihm die Arbeit erheblich.
Denn je weniger Wünsche der Bauherr formuliert, desto schwieriger wird es
für den Architekten, die Vorstellungen des Bauherren zu erkennen und umzusetzen
und umso größer ist die Gefahr von Mißveständnissen. Umgekehrt sollte dabei
allerdings auch genügend Freiraum bleiben, die Ratschläge des Architekten
als Fachmann zu berücksichtigen: Manche Vorstellungen widersprechen einander,
andere sind mit dem Grundstück oder dem Baurecht und den örtlichen Vorschriften
nicht vereinbar und manche lassen sich schlicht nicht finanzieren. Bei den
ersten Überlegungen, was und wie gebaut werden soll, sollte man immer auch
an die Zukunft der Familie denken: wie entwickelt sich die Familie, verlassen
die Kinder bald den Haushalt, gibt es Angehörige, die vielleicht in einigen
Jahren betreut werden müssen? Wie wird das Haus in 20 oder 30 Jahren genutzt
werden, kommt man auch im Alter und mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit
dort zurecht? Welche Unterhaltungskosten entstehen aus den Planungsentscheidungen,
die heute getroffen werden? Gerade beim kostengünstigen Bauen sollte man
prüfen, welche Ausstattung in den ersten Jahren sinnvoll und notwendig ist
und was man zu einem späteren Zeitpunkt "nachrüsten" kann. Das alles sollte
mit dem Architekten besprochen werden, noch bevor der erste Strich gezeichnet
ist.